Grundsätzlich ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für alle Berufsgruppen sinnvoll:
Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet die Möglichkeit, die eigene Arbeitskraft bei einer Berufsunfähigkeit abzusichern. Hierdurch kann verhindert werden, dass das Einkommen dramatisch sinkt, wenn man seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann. Schließlich kann eine Erkrankung oder ein Unfall in allen Bereichen dazu führen, dass Betroffene ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können. So können psychische Probleme einen Bankkaufmann hindern, seinen Beruf auszuüben, Gelenkprobleme hingegen sind für Handwerker häufig das Aus.
Viele verzichten auf den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, da sie auf die gesetzliche Absicherung bauen. Dies kann jedoch ein Fehler sein, denn die gesetzliche Erwerbsminderungsrente ist nicht nur sehr gering, sie wird häufig auch nicht ausgezahlt, da Betroffene in andere Berufe verwiesen werden kann. Nur wer weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kann, erhält die volle Erwerbsminderungsrente, können Betroffene aller Berufsgruppen noch zwischen drei und sechs Stunden arbeiten, wird nur die halbe Erwerbsminderungsrente ausgezahlt. Dabei wird im Übrigen nicht berücksichtigt, ob der Arbeitsmarkt vor Ort eine Teilzeitanstellung ermöglichen kann und ob hierdurch Einkommensverluste in anderen Berufsgruppen hingenommen werden müssen.
Zudem gilt zu beachten, dass die gesetzliche Absicherung durch die gesetzliche Rentenversicherung ausgezahlt wird. Einige Berufsgruppen sind nämlich überhaupt nicht abgesichert, da sie nicht oder zu kurz in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Selbstständige und Freiberufler beispielsweise zahlen in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein, da sie nicht sozialversicherungspflichtig sind. Doch auch Berufsanfänger sind noch nicht geschützt, denn um die Erwerbsminderungsrente erhalten zu können, ist eine Mindesteinzahlungsdauer von fünf Jahren notwendig. Für diese Berufsgruppen ist eine private Absicherung daher fast noch wichtiger als für Arbeitnehmer.
Aufgrund der zu geringen gesetzlichen Absicherung - siehe auch den Vergleich der gesetzlichen und privaten Absicherung - und der zum Teil fehlenden Absicherung ist es für alle Berufsgruppen notwendig, privat vorzusorgen. Eine solche private Vorsorge erfolgt über die Berufsunfähigkeitsversicherung, die für alle Berufsgruppen gleichermaßen angeboten wird. Im Fall einer Berufsunfähigkeit erhalten Versicherte dann eine monatliche Rente, die den Einkommensverlust ausgleichen kann.
Unterschiede finden sich allerdings in der Bewertung der Berufsgruppen. So müssen Angehörige körperlich tätiger Berufsgruppen wie Handwerker oder Krankenpfleger / Krankenschwestern häufig höhere Beiträge entrichten als kaufmännisch tätige Berufsgruppen. Auch Lehrer oder Polizisten weisen oft ein höheres Risiko auf, da in dieser Berufsgruppe statistisch gesehen häufig die Berufsunfähigkeit wegen psy- chischer Probleme auftreten kann.
Um hohe Beitragsaufschläge zu vermeiden lohnt es sich in jedem Fall, die private Berufsunfähigkeits-versicherung möglichst schon in jungen Jahren, idealer Weise vor dem Beginn der beruflichen Ausbildung abzuschließen. Ein Abschluss ist schon im Alter von 16 Jahren möglich. Berufszuschläge werden in diesem Alter noch nicht erhoben, so dass eine Absicherung nicht selten mit günstigen Beiträgen möglich ist.
Berufsgruppen